BUND Thüringen veröffentlicht Forderungen an zukünftige Landesregierung

25. Juli 2024 | Naturschutz, Energiewende, Flüsse & Gewässer, Grünes Band, Klimawandel, Landwirtschaft, Lebensräume, Mobilität, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik, Wälder

Thüringen ist eines der artenreichsten Bundesländer! Wie lange noch?

Was wäre, wenn...? Im Herbst 2024 wird in Thüringen gewählt. Der BUND Thüringen veröffentlicht nun seine Forderungen an eine zukünftige Landesregierung und betont in seinem Papier, dass es massiver Anstrengungen und Investitionen in die Thüringer Natur bedarf, um eine echte Trendwende herbeizuführen. Die Forderungen wurden vom Arbeitskreis Naturschutz und Landnutzung des BUND Thüringen erarbeitet und sind als klarer Appell an die Politik zu verstehen, die Thüringer Natur weiterhin im Fokus zu behalten und entsprechend zu priorisieren.

Die Thüringer Natur steht unter Druck. Die Roten Listen werden länger und eine echte Trendumkehr, weg vom Artensterben, ist noch nicht erkennbar. Vor allem nutzungsabhängige Lebensräume und Arten sind die Verlierer der Intensivierung unserer Landnutzung. Hinzu kommt der Klimawandel, welcher den „Rhythmus“ unserer Ökosysteme kräftig durcheinanderbringt.

„Das Wort Krise gibt es leider nicht nur im Singular. Mit unseren Forderungen machen wir deutlich, was wir von einer zukünftigen Landesregierung erwarten, um den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Das ist ein dickes Brett, das nur zu bohren ist, wenn auch etablierte Maßnahmen auf den Prüfstand gestellt werden. Ein „Das haben wir schon immer so gemacht“ können wir uns als Thüringerinnen und Thüringer nicht mehr leisten“, sagt Sebastian König, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen.

Aufgeteilt in neun Themenfelder definiert das Papier konkrete Forderungen für die einzelnen Kategorien wie zum Beispiel Wald, Wasser, Landwirtschaft, aber auch Fachkräftemangel und Landesplanung, und benennt Maßnahmen, die ergriffen werden müssen. So wird ein umfassendes Bild der aktuellen Situation unserer Thüringer Natur gezeichnet und der Weg aufgezeigt, wie sich die Akteure in Thüringen gemeinsam für eine intakte Natur einsetzen können. „In unserer Natur können wir keine Szenarien berechnen, was passiert, wenn beispielsweise der letzte Gartenschläfer aus Thüringens Wäldern verschwunden ist. Wir setzten uns dafür ein, es nicht herausfinden zu müssen“, verdeutlicht Thomas Mölich, Sprecher des Arbeitskreises Naturschutz und Landnutzung. „Gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen ist es wichtig, den Naturschutz nicht aus den Augen zu verlieren. Wir brauchen eine starke und demokratische Regierung, damit der Naturschutz nicht für falsche Werte missbraucht wird“, ergänzt König.

Trotz der angespannten Lage, blickt der BUND Thüringen auch auf viele positive Errungenschaften in den letzten Jahren zurück. Dazu zählt unter anderem die Etablierung des Netzwerkes Natura 2000-Stationen – ein Meilenstein in der Thüringer Naturschutzgeschichte. Aber auch die Erhöhung der Mittel für Naturschutzprojekte, die Schaffung von Gewässerunterhaltungsverbänden sowie die Stärkung der Stiftung Naturschutz. „Im September wird entschieden, ob wir befürchten müssen, dass diese Standards wieder zurückgedreht werden. Es wäre ein fatales Signal – vor allem auch an die vielen Ehrenamtlichen“, sagt König.  

Thüringen ist nach wie vor eines der artenreichsten Bundesländer und weist in seinem Verhältnis „Fläche zu Naturausstattung“ einen überdurchschnittlich hohen Wert auf. Thüringen beherbergt 44 Prozent der in Deutschland vorkommenden Wirbeltiere sowie 72 Prozent aller Pflanzen und Pilzarten. Der BUND Thüringen setzt sich gemeinsam mit seinen Ehrenamtlichen dafür ein, dass dies so bleibt. „Denn nur eine intakte Natur macht unseren Freistaat zukunftsfähig und für künftige Generationen lebenswert“, schließt König.

Mit seinen Forderungen unterstützt der BUND Thüringen die „Erste Thüringer Naturschutzerklärung“, welche am 12. Juni 2024 in Gotha verabschiedet wurde.

Weitere Informationen:

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, BUND Thüringen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 361 5550314; Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

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