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BUND Thüringen: Klimawandel ist längst Realität

26. Juni 2003 | Klimawandel, Mobilität

Erfurt. Der Klimawandel ist auch in Thüringen längst Realität. Darauf hat der BUND Thüringen anlässlich der heute stattfindenden Klimastatus-Konferenz der Landesregierung in Gera hingewiesen.

„Wer wissen möchte, welche Folgen der Klimawandel für uns hat, braucht sich nur den  Wetterbericht anzuschauen. Inzwischen gibt es nahezu täglich Unwetterwarnungen“, erklärte Dr. Frank Augsten, Geschäftsführender Landesvorstand des BUND Thüringen. „Dürreperioden, Starkregen, Hitzwellen, Gewitterstürme, von einem normalen Wetter kann längst keine Rede mehr sein. Wir erleben inzwischen hautnah genau das Wetter, was die Klimaforscher längst vorausgesagt haben. Die extremen (Un)Wetter-Ereignisse nehmen zu.“

Für den BUND Thüringen besteht auch ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und den Überschwemmungskatastrophen, von denen auch Thüringen in der Vergangenheit schwer betroffen war.

„Wenn eine „Klimahysterie“ festzustellen ist, dann bei den selbsternannten KlimaexpertInnen, die den Zusammenhang zwischen Klimawandel und dem Ausstoß schädlicher Treibhausgase leugnen“, erklärte Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen mit Blick auf Äußerungen der Thüringer CDU-Bundestags¬abgeordneten Vera Lengsfeld. In Übereinstimmung mit Umweltstaatssekretär Stefan Baldus bezeichnete Vogel den Autoverkehr in Thüringen als Klimakiller Nr. 1. Nach Angaben des BUND Thüringen hat jeder zweite Thüringer inzwischen ein Auto, Tendenz steigend. Diese Entwicklung mache die Erfolge bei der Reduktion des Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase in der Industrie zunichte. Vogel forderte als Konsequenz wirksame Maßnahmen in der Verkehrspolitik: „Wir brauchen nachhaltige Verkehrskonzepte, die nicht einseitig auf den Ausbau von Straßen setzen.“  

Für den BUND Thüringen gehört hierzu der konsequente Ausbau des Schiennetzes in Thüringen. Im Vordergrund stehe dabei der Ausbau der Mitte-Deutschland-Bahn, um die Anbindung der Thüringer Städtekette und des ostdeutschen Wirtschaftsraumes an ein leistungsfähiges Schiennetz sicher zu stellen. Wichtig sei auch, Nord- und Südthüringen stärker an das überregionale Bahnnetz anzuschließen. Weiterhin fordert der BUND die Wirtschaftsförderung für Unternehmen mit hohem Transportaufkommen an die Ansiedelung in Güterverkehrszentren zu koppeln. Insgesamt muss nach Einschätzung des BUND Thüringen der Öffentliche Personennahverkehr in Thüringen durch transparente Tarifsysteme,  höhere Taktfrequenzen und eine stärkere Anbindung der Orte außerhalb der Ballungszentren attraktiver werden.

Vogel forderte die Landesregierung auf, über den Klimwandel nicht nur zu reden, sondern endlich auch zu handeln. „Wir brauchen dringend wirksame Gegenmaßnahmen, wenn wir Schlimmeres verhindern wollen.“ 

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