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Kommunalwahlen als Chance für den tatsächlichen Einstieg in die dezentrale Energie- und Wärmewende

22. Mai 2024 | BUND, Energiewende

Kommunalwahlen als Chance für den tatsächlichen Einstieg in die dezentrale Energie- und Wärmewende

  • Thüringen zum Vorreiter in Sachen Tiefengeothermie machen
  • Solare Baupflicht etablieren
  • Kommunalwahlen als Hebel für die Energiewende nutzen

Die bevorstehenden Wahlen in Thüringen rücken auch das Thema Energiewende als wirksame Strategie gegen die Klimakrise wieder in den Fokus. Angesichts dieser drängenden Herausforderung und der Notwendigkeit einer nachhaltigen Energiewirtschaft, stehen diese Themen verstärkt im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Die Energiewende ist eine der wichtigsten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Thüringen steht vor der Aufgabe, innovative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um die Energieversorgung auf erneuerbare Ressourcen umzustellen und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen, betont, wie wichtig nachhaltige Wärmewirtschaft in diesem Zusammenhang ist: „Gerade die Wärmeversorgung mit Erneuerbaren ist ein großer Hebel für den Klimaschutz. Rund die Hälfte des Energieverbrauchs in Thüringen geht auf das Konto der Wärmeerzeugung. Eine große Chance bietet der hohe Fernwärmeanteil in den Thüringer Städten. Dieser liegt mit ca. 30 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der alten Bundesländer von ca. 15 Prozent. Gelingt hier der Umstieg auf klimaneutrale Energieträger, können Millionen Haushalte gleichzeitig mit bezahlbaren und nachhaltig verfügbaren Wärmequellen versorgt werden.“

Generell gibt es mehrere CO2-neutrale Primärquellen, die man nutzen könnte, um das vorhandene Fernwärmenetz zu betreiben. Der BUND sieht besonders in der Tiefengeothermie eine große und bisweilen zu sehr aus dem Diskurs ausgeklammerte Chance.  Ein solcher Ausbau muss durch einen unkomplizierten Zugang zum Wärmenetz stabil untermauert sein, damit am Ende nicht die Monopolstellung eines Unternehmens die gesamte Transformationsdynamik behindert.

Eine wichtige Gelegenheit, um sowohl die roten Zahlen in Thüringens Energiepolitik zu überschreiben als auch für Klimaschutz zu sorgen, birgt sich hinter der Nutzung erneuerbarer Energien. Besonders der Raum, der sich durch Wohnflächen für Photovoltaikanlagen bietet, bleibt dabei bislang außenvor. „Hier bleibt großes Potenzial ungenutzt. Mit dem Beschluss für eine ‚solare Baupflicht‘ haben Thüringer Städte und Gemeinden jetzt die Chance, diesen Anteil signifikant zu erhöhen und zur unabhängigen Energieversorgung beizutragen“, so Bednarsky weiter. Die dezentrale Energiewende ist nur dann erfolgreich, wenn die erneuerbaren Energien schneller ausgebaut werden, als das bisher der Fall war. Aus diesem Grund muss es das Ziel von Thüringens Kommunen sein, jedes Dach für die Gewinnung von Sonnenenergie zu nutzen. Dabei geht Jena mit starker Vorbildfunktion voran und verpflichtet sich bereits weitestgehend, Neubauten mit Solaranlagen auszustatten. Mit diesem Erfolg im Rücken wollen wir jetzt auch andere Thüringer Städte und Gemeinden überzeugen.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Die Lösungen für die Klimakrise dürfen nicht das nächste Problem für unsere Natur werden! Die Umsetzung erneuerbarer und CO2-sparender Energiequellen wird besonders in den Kommunen unseres Landes entschieden und gehört dadurch in Bürgerinnen- und Bürgerhand. Denn wer   Entscheidungsträger wird, wird mit den Wahlen getroffen. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai kann man sich aktiv für eine dezentrale Energie- und Wärmewende einsetzen. Diese Möglichkeit sollte man als Naturschützer und Naturschützerin nicht verstreichen lassen.

„Der spürbare Schub für die erneuerbaren Energien, den wir bereits seit Jahrzehnten fordern, findet nun statt – leider zum Teil auf Kosten des Natur- und Artenschutzes und der Bürgerbeteiligung. Umso wichtiger ist es, dass wir das Thema gemeinsam angehen. Denn nur so kann die Energiewende zukunftsfähig und naturverträglich gestaltet werden“ so Bednarsky.

Wir laden alle Thüringerinnen und Thüringer dazu ein, sich aktiv an den kommenden Wahlen zu beteiligen und ihre Stimme für eine nachhaltige Energie- und Wärmepolitik abzugeben. Gemeinsam können wir den Weg in eine klimafreundliche Zukunft einschlagen und Thüringen zu einem Vorreiter in Sachen Energie- und Wärmewende machen.

Pressekontakt:
Anne Werner | Kerstin Neumann, Tel.: 0361 5550314, Mobil: 0176 13338564 oder 0176 13338510, presse(at)bund-thueringen.de

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