Das Vogtland
Vom Dreiländereck Sachsen/ Bayern/ Thüringen verläuft das Grüne Band durch die kuppige Hochfläche des Vogtlandes zunächst entlang der Fließgewässer Tannbach und Saale zu den ruhigen Wäldern des Oberen Saale-Einzugsgebietes. Der Saale-Orla-Wanderweg begleitet das Grüne Band auf Teilstrecken. Im Grenzlandmuseum Mödlareuth erfährt man vieles über die Teilung, von der Mödlareuth besonders betroffen war: Der Eiserne Vorhang verlief direkt durch das Dorf, was zum Beinamen "Klein-Berlin" führte.
Die Steinachaue
Die Steinachaue war noch in den 20er Jahren ein ausgedehntes Feuchtgebiet. Massive Begradigungen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfläche haben die Arten der Feuchtbiotope stark verdrängt. Nur im Umfeld des Grünen Bandes konnten sich Teile erhalten. Mit dem Projekt Steinachtal Linder Ebene werden, ausgehend vom Grünen Band, wertvolle Flächen zurückgewonnen und entwickelt. Benachbarte Heideflächen und Magerrasen werden ebenfalls erhalten.
Das Thüringer Schiefergebirge
In der großflächigen Waldlandschaft des Thüringer Schiefergebirges mit tief eingeschnittenen, dunklen Tälern und einigen landwirtschaftlich genutzten Hochplateaus stößt man vielerorts auf Spuren der Geschichte: Schieferbergbau und Waldweide, Glasbläserei und Goldwäscherei, Holzwirtschaft und Flößerei sowie Kräuterhandel konnten die Bewohner nur teilweise ernähren. Für den Erhalt von Arten wie Arnika, Knabenkraut und Wiesenknopf-Ameisenbläuling und des Landschaftscharakters ist eine Offenhaltung der Bergwiesen wichtig.
Das Thüringer Grabfeld
Im fruchtbaren Thüringer Grabfeld stellt das Grüne Band eine wertvolle Achse zwischen artenreichen Trockenstandorten (Schlechtsarter Schweiz) und Mittelwäldern dar. Hier können sich seltene Heuschrecken wie die Wanstschrecke und Tagfalter wie der Wiesenknopf-Ameisenbläuling halten. Die grenznahe Lage hat Teile der Auen von Milz, Rodach und Kreck als wichtige Wiesenbrütergebiete erhalten.
Die Röhn
Im "Land der offenen Weiten" zieht sich das Grüne Band durch Wiesen, Trockenrasen, Moore, Laub- und Nadelwälder und an Fließgewässern wie der Ulster entlang. Im hessisch-bayerisch-thüringischen Biosphärenreservat hat sich die Strategie, mit intakter Natur und naturgerechter Landbewirtschaftung die Region zu stärken, ausgezahlt.
Die Werra
Die Werra bei Eisenach bildete auf längerer Strecke die deutsch-deutsche Grenze. So konnten sich trotz vieler Eingriffe wie Kaliabbau, Autobahn und Gewerbe naturnahe Feuchtgebiete erhalten wie z.B. das Dankmarshäuser Rhäden, das grenzüberschreitend zum Naturschutzprojekt entwickelt wurde. BUND Thüringen und der Freistaat Thüringen arbeiten gemeinsam an Projekten zur Renaturierung der Werra.
Das Werrabergland
Das Werrabergland ist eines der abwechslungsreichsten Gebiete, die das Grüne Band quert. Kalkhalbtrockenrasen wechseln mit Felsfluren, artenreichen Wäldern und extensiv genutztem Grünland. Markant sind die Kalkfelsen Dreiherrenstein, Kielforst und Heldrastein.
Das Eichsfeld
Das Eichsfeld weist aufgrund seiner fruchtbaren Böden die meisten Unterbrechungen auf; hier wurden bereits kurz nach der Wende größere Teile des Grünen Bandes teilweise illegal umgebrochen. Dennoch kommen auch hier seltene Arten wie Schwarzkehlchen und Laubfrosch vor und viele Tiere nutzen das Grüne Band als letzten Zufluchtsort in ausgeräumter Agrarlandschaft.
Das Südharzer Gipskarstgebiet
Im Gipskarstgebiet des Südharzes finden sich in alten Höhlen und Steinbrüchen viele Fledermausrefugien. Die einzigartige Landschaft ist durch weitere Abbauvorhaben bedroht.
Der Harz
Im Harz verlässt das Grüne Band Thüringen. Hier finden wir Natur, die im militärischen Sperrgebiet fast unberührt geblieben ist. Die ursprünglichen Wäldern bieten beispielsweise dem Luchs einen letzten Rückzugsraum. Viele Geschichten und Sagen ranken sich um den Brocken und die umliegenden Berge und Täler.